von Xavier Giannoli
Spielfilm, Drama,
Produktionsland / Jahr: Frankreich 2021
mit Gérard Depardieu, Benjamin Voisin, Vincent Lacoste, Cécile de France, Xavier Dolan, Salomé Dewaels, Jeanne Balibar, André Marcon, Louis-Do de Lencquesaing, Jean-François Stévenin
Drehbuch: Xavier Giannoli, Jacques Fieschi; Kamera: Christophe Beaucarne; Schnitt: Cyril Nakache; Musik: Varda Kakon; Produzenten: Olivier Delbosc, Sidonie Dumas
Label/Studio: CINEMIEN
Inhalt: Frankreich im 19. Jahrhundert: Der junge und hoffnungsvolle Lucien (Benjamin Voisin) widmet seine ganze Leidenschaft der Dichtkunst. Doch in der heimatlichen Provinz, umringt von seiner Arbeiterfamilie, ist sein Talent nutzlos. Die Chance der ländlichen Enge zu entkommen, bietet sich, als seine heimliche Geliebte Louise (Cécile de France) nach Paris geht. Er verlässt Hals über Kopf die familiäre Druckerei und versucht fortan an der Seite seiner Geliebten, die auch seine Mäzenin ist, in der märchenumwobenen Stadt Paris Fuß zu fassen und in der Gesellschaft aufzusteigen.
In den Intellektuellenkreisen von Paris fällt sein Talent auf fruchtbaren Boden. Lucien erhält Anerkennung, Geld und Macht. Der windige Chefredakteur einer auflagenstarken Zeitung, Étienne Lousteau (Vincent Lacoste), bringt ihn in die richtigen Kreise. Schnell avanciert Lucien zur „Edelfeder“ des Blattes, seine Theaterrezensionen sind gefürchtet. Sogar der wichtigste Verleger der Stadt, Dauriat (Gérard Depardieu), umgarnt den Schriftsteller, um sein erstes Buch herauszubringen. Doch der Erfolg provoziert Neid und Missgunst.
Als sich Lucien in die bildschöne Schauspielerin Coralie (Salomé Dewaels) verliebt, wendet sich das Blatt: ein Rückschlag folgt dem anderen und hinter den Kulissen offenbaren sich ihm die wahren Mechanismen der gesellschaftlichen Macht: Profit, Schein und Fake News. Die anfängliche Naivität ist bald verflogen und Lucien lernt schnell, dass das Leben in Paris einer menschlichen Komödie gleicht, in der einfach alles und jeder käuflich ist, solange man weiß, welche Stricke man im Hintergrund ziehen muss und über entsprechende Zahlungsmittel verfügt. Lucien durchläuft eine bittere Schule des Lebens und muss sich entscheiden, welchen Weg er gehen will.
Xavier Giannolis Verlorene Illusionen basiert auf dem Roman Illusions perdues von Honoré de Balzac (erschienen in Deutschland bei dtv, übersetzt von Melanie Walz) und feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der 78. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Seine deutsche Festivalpremiere feierte Verlorene Illusionen auf dem 39. FILMFEST MÜNCHEN.
Mit über 980.000 Zuschauern konnte sich Verlorene Illusionen über zehn Wochen in den Top 10 der französischen Kinocharts halten.
Bei den 47. César-Verleihungen dieses Jahr erhielt Verlorene Illusionen 15 Nominierungen in 13 Kategorien – und ist damit der Film mit den meisten Nominierungen in der Geschichte der renommierten Preisverleihung.
Mit insgesamt sieben Awards ist Verlorene Illusionen von Xavier Giannoli der große Gewinner der diesjährigen Césars: Bester Film; Bester Nebendarsteller (Vincent Lacoste); Bester Nachwuchsdarsteller (Benjamin Voisin); Bestes adaptiertes Drehbuch; Bestes Szenenbild; Beste Kostüme und Beste Kamera
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